CSD München 2014: Männlich, weiblich, trans*? Vielfalt von Geschlecht und Identität akzeptieren

Motto-Suche mit Szene-Beteiligung

München, 25. November 2013 - Der CSD München wird 2014 das Themenfeld „Gender/Identität“ von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Transgender und Intersexuellen zum Schwerpunkt machen. Darauf haben sich die Veranstalter -Sub, LeTRa, Münchner Aids-Hilfe und Rosa Liste- zusammen mit den Vereinen und Gruppen der Münchner Community beim Szenestammtisch geeinigt.

„Wir sind immer wieder mit stereotypen Zuschreibungen und medialen Klischees wie dem „tuntigen“ Schwulen oder der „kerligen“ Lesbe konfrontiert. Jedes lesbische oder schwule Paar kennt die typische Frage, wer der Mann und wer die Frau in der Beziehung sei“, erklärt Thomas Niederbühl, Politischer CSD-Sprecher und Rosa Liste-Stadtrat. „Damit wird unsere jeweilige eigene Gender-Indentität immer wieder in Frage gestellt. Das kann als Befreiung, aber auch als Bedrohung empfunden werden. Wir werden uns mit der Akzeptanz von Transgender in Community und Gesellschaft, deren rechtlicher Situation, mit den Unterschieden von sozialem und biologischem Geschlecht bis zur Ablehnung von Geschlechterkategorien beschäftigen. Unser Ziel ist es, starre Geschlechterrollen und –muster, die sich ja auch mit Abwertung und Diskriminierung verbinden, aufzuweichen, zumindest in Frage zu stellen, und für die Sichtbarkeit und Akzeptanz vielfältiger Identitäten einzutreten - sowohl in unserer Community als auch in Gesellschaft, Politik und medialer Öffentlichkeit.“

Das Schwerpunktthema soll auch über das Motto transportiert werden. Deshalb rufen die CSD-Veranstalter die Szene auf, sich an der Motto-Findung zu beteiligen.

Bis zum 18. Januar 2014 können ernst gemeinte Vorschläge mit einer kurzen Begründung an motto2014@csdmuenchen.de geschickt werden. Die Veranstalter werden aus den überzeugendsten Vorschlägen eine Shortlist zusammenstellen und dann mit dem Münchner Szenestammtisch am 21. Januar 2014 das CSD-Motto 2014 gemeinsam beschließen.

„Um möglichst viel Aufmerksamkeit für die Inhalte des CSD 2014 in München zu bekommen, brauchen wir auch ein aussagekräftiges, griffiges Motto“, wünscht sich Niederbühl. „Deshalb hoffen wir auch auf eine breite Beteiligung der Szene an der Mottosuche.“

Pressesprecherin Rita Braaz erklärt: “ Drag King und Queen, Femme und Butch – das Spiel mit den Geschlechterrollen war schon immer Teil der Lesben- und Schwulenbewegung. Für Transgender und intersexuelle Menschen allerdings ist der normative Zwang der biologischen Geschlechtsrollen kein Spiel, sondern bittere Lebensrealität. Mit dem gewählten Schwerpunkt wollen wir während der  CSD-PrideWeek und dem CSD-Wochenende durch Information und Diskussionen auch innerhalb unserer Community für einen diskriminierungsfreien Umgang miteinander und untereinander werben. Oder anders gesagt: Wir wollen, dass es das alles gibt, was es so gibt …“

„Selbstverständlich ist uns neben dem diesjährigen Themenschwerpunkt auch die Kooperation mit unserem Partner-Pride in Kiew sehr wichtig“, ergänzt Niederbühl. „Nachdem sich die Ukraine nun zunächst gegen das Assoziierungsabkommen mit der EU entschieden hat und damit künftig ein verstärkter Einfluss von russischer Seite zu befürchten ist, wird unser Engagement wichtiger denn je.  In diesem Zusammenhang auch ein besonderer Dank an das Kulturreferat München, das den interkulturellen Austausch zwischen den LGBT-Communities beider Partnerstädte im nächsten Jahr erstmals finanziell fördern wird.“

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