Das Plakatmotiv des CSD München 2011
Designschule München – Kreativität und Vielfalt für den CSD
Auch in diesem Jahr entwarfen die SchülerInnen der „Designschule München“ das offizielle CSD-Plakat. Diese Kooperation mit dem CSD München fand bereits zum zweiten Mal statt.
Es war schon etwas Besonderes für die ersten Jahrgangsklassen der Designschule, als es hieß, dass sie in diesem Jahr das Projekt „CSDPlakat“ bestreiten würden. Im Jahr zuvor waren es die Zweiten Klassen, die sich mit dieser Aufgabe beschäftigten. Gerade ein gutes halbes Jahr in der Ausbildung, machte sich Spannung und Erwartung bei den SchülerInnen breit. Motiviert von diesem ersten Realauftrag, empfingen sie das Team vom CSD zum Briefing in den Räumen der Designschule München, die organisatorisch der „Deutschen Meisterschule für Mode“ angegliedert ist. Die vier VertreterInnen des CSD Münchens Rita Braaz, Thomas Niederbühl, Alexander Kluge und Susi Hillebrand stellten an diesem Tag im Februar das diesjährige Thema und Motto des CSD Münchens vor. Mit großer Aufmerksamkeit und Spannung hörten die SchülerInnen den Ausführungen zu. „Christina Street Day – gemeinsam für uns alle“ lautete der neue Name und das Motto für 2011. Der CSD sollte erstmalig und einmalig einen weiblichen Vornamen tragen, um die Sichtbarkeit von lesbischen Frauen zum Thema zu machen.
Es folgten Wochen eines intensiven Arbeitsprozesses. Geprägt war diese Zeit von großem Engagement der SchülerInnen, vorurteilsfreiem Eintauchen in die komplexe Materie und kreativen Lösungsansätzen. Die SchülerInnen zeigten sowohl Ernsthaftigkeit in ihren Ideen, als auch Humor, um diese nicht einfache Thematikgestalterisch umzusetzen. Eine große Herausforderung, der sie sich mit einem hohen Maß an Sensibilität stellten.
Während des Arbeitsprozesses gab es eine Zwischenpräsentation, in der sich das CSD-Team einen ersten Eindruck machen konnte und wieder einmal beeindruckt von der Vielfältigkeit der Ideen der SchülerInnen war. Für beide Seiten – SchülerInnen und CSD-Team – war dieser Termin von besonderer Bedeutung. Das Feedback war zum einen Bestätigung, zum anderen aber auch ein Überdenken der Ideen, so dass dieses Treffen neue Sichweisen und Herangehensweisen eröffnete. Die beteiligten Lehrkräfte der Designschule erinnern sich nur zu gut an die anschließende Arbeitsphase und Arbeitsweise ihrer SchülerInnen: Immer wieder wurden neue Ansätze entwickelt, weiter verfolgt, diskutiert und verworfen, um an einem anderen Punkt anzusetzen und neue Ideen zu generieren. Am Ende entstand ein breites Spektrum an Entwürfen.
Aus diesen mehr als 40 Plakatentwürfen durfte nun die CSD-Jury, zusammengesetzt aus Vertretern der Vereine und Gruppen des CSD München, wählen. Kein leichtes Unterfangen. In Anbetracht der hitzigen Debatten, die sich in der lesbisch-schwulen Szene aufgrund des diesjährigen Themas und Mottos ergaben, konnten zu diesem Zeitpunkt etliche Plakatentwürfe leider nicht in Erwägung gezogen werden. Das CSD-Team bedauerte diese Situation sehr. Dennoch sah es sich mehr denn je in der Verantwortung einen Entwurf zu wählen, der die Community als Ganzes und mit all ihren verschiedenartigen Gesichtern zeigt und einen Schwerpunkt auf den Zusammenhalt in der Szene legt.
Nach regen Diskussionen wurde sich auf fünf Plakatentwürfe geeinigt. Die jeweiligen Schülerteams erhielten von der Jury Anregungen zu kleinen Änderungen und durften sich somit noch einmal mit dem Ziel „CSD-Plakat 2011“ an die Arbeit machen. In der finalen Abschlusspräsentation gab es schließlich fünf Plakatentwürfe zur Auswahl. Das Jury-Team des CSD war sich schnell einig. Wichtiger Faktor in der Entscheidungsfindung war selbstverständlich die Debatte um den Namen, die noch nicht abgeschlossen war. Der Plakatentwurf musste somit eine gewisse Offenheit für ein gegebenenfalls neues Motto aufweisen, trotzdem die Grundidee eines politischen aber auch feiernden Miteinanders zeigen. Als bestens hierfür geeignet, wurde schließlich der Entwurf von Alexandra Schopf, Leoni Schmid und Mattea Stahl ausgewählt und als Gewinnerplakat gekürt.
Wir bedanken uns ganz herzlich bei allen Schülerinnen und Schülern, bei den Projektleiterinnen Beate Lerche-Krüger, Nicole Seidel und Ina Heidemann sowie bei der Schulleiterin Irene Schoppmeier für das große Engagement und die wunderbare Zuammenarbeit.